Jutta Angeler-Maca, Direktorin-Stellvertreterin der AK Niederösterreich © Mario Scheichel, AK Niederösterreich








Alles muss funktionieren

Jutta Angeler-Maca ist Bereichsleiterin für Infrastruktur und Direktorin-Stellvertreterin in der AK Niederösterreich. 


Ohne Infrastruktur keine gute Beratung

Mit Notizzetteln gespickte Stockwerkspläne des Arbeitnehmer*innen-Zentrums der AK in St. Pölten zieren den Arbeitsplatz von Mag.a (FH) Mag. a Dr. in Jutta Angeler-Maca. Sie ist Bereichsleiterin und Direktorin-Stellvertreterin in der AK Niederösterreich.

In ihren Verantwortungsbereich fällt neben den Finanzen die komplette IT- und Gebäudeinfrastruktur der AK mit dem großen Arbeitnehmer*innen-Zentrum und den 23 Service- und Bezirksstellen im ganzen Bundesland. „Um den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zum Recht zu verhelfen, brauchen meine Kolleginnen und Kollegen eine funktionierende Infrastruktur. Nur so können sie gut arbeiten und unsere Mitglieder vor Ort in den Regionen, im Internet oder telefonisch rasch Hilfe in Anspruch nehmen.“

Die Aufgabe ist spannend und eine Herausforderung zugleich. Es gilt viele Termine im Managementbereich wahrzunehmen und gleichzeitig für die Mitarbeiter*innen als Führungskraft erreichbar zu sein. „Aber ich bin grundsätzlich neugierig und liebe Herausforderungen.“

Von der Beraterin zur Direktorin-Stellvertreterin

Dass sie einmal zur Bereichsleiterin und stellvertretenden Direktorin der AK werden würde, hätte sich die Juristin und Ökonomin als Kind nicht vorstellen können. Als junge Teenagerin wollte sie Flugbegleiterin werden und die Welt bereisen. „Der Traum von der Flugbegleiterin ist allerdings damals wegen meiner Fehlsichtigkeit schnell geplatzt. Später im Teenageralter war es mir wichtig, dass ich gerecht behandelt werde und da ist in mir der Gedanke gereift, Kinder- und Jugendanwältin zu werden. Mir war auch immer klar, dass ich mit meiner Arbeit etwas bewirken und Leuten helfen möchte. Also habe ich nach der Matura Jus studiert.“

2002, nach Abschluss ihres Gerichtsjahres, startete sie ihre Karriere bei der AK Niederösterreich als Arbeitsrechtsberaterin. In den kommenden Jahren gehörten lange Tag und arbeitsreiche Wochenenden zu ihrem Leben, denn neben dem Job als AK-Beraterin absolvierte sie von 2002 bis 2004 ihr Doktoratsstudium in Jus und veröffentlichte ihre Dissertation zur Familienhospizkarenz als Buch. Doch das war noch nicht alles.

Von 2005 bis 2009 studierte sie auf der FH des BFI Wien Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung. „Das war schon eine harte Zeit, Partnerschaft, Familienangehörige, Job und Weiterbildung unter einen Hut zu bringen! Die Ausbildungen waren fordernd. Aber wenn man reinbeißt, zahlt es sich am Ende aus.“  Nach einem Zwischenstopp in der Abteilung Wirtschaftspolitik, wo sie unter anderem für den Bereich Arbeitsmarktpolitik, Outplacementstiftungen, betriebliche Gesundheitsförderung und alternsgerechtes Arbeiten zuständig war, übernahm sie 2013 das Insolvenzreferat der AK Niederösterreich. Mit ihrem Team sicherte sie ausstehende Gehälter und Ansprüche für Arbeitnehmer*innen, deren Betriebe insolvent geworden sind. 2019 wurde sie dann die Abteilungsleiterin des Rechnungswesens der AK Niederösterreich und wurde schließlich 2021 zur Bereichsleiterin für Infrastruktur bestellt.

Sich mehr zutrauen

Auf ihrem Weg gab es auch Schicksalsschläge und Stolpersteine. Ihre Mutter starb, als sie zehn Jahre alt war. Sie verbrachte danach viel Zeit bei den Großeltern, da es dem Vater – einem Berufsfeuerwehrmann der Wiener Feuerwehr – nicht immer möglich war, seine Dienste mit der Kinderbetreuung zu vereinbaren. „Aber wann immer er konnte, hat mich mein Vater gefördert und gefordert. Meine größte Hürde war oft ich selbst, weil ich mir manchmal wenig zugetraut habe.“ Da war auch später dann das Mentoring-Programm der AK Niederösterreich für Frauen hilfreich. „Dort bin ich in Kontakt mit den Führungskräften gekommen und habe viel für meine persönliche Entwicklung gelernt. Und ich habe gelernt, dass ich mir mehr zutrauen kann!“

Traut euch mehr zu! - Das ist auch der Rat, den sie allen Frauen geben kann, „denn es kochen alle nur mit Wasser.“ Und den Männern rät Jutta Angeler-Maca, solidarisch zu sein, Frauen im Betrieb und zuhause zu unterstützen und auch andere Arbeitsstile und -weisen von Frauen zu akzeptieren, denn „anders muss nicht immer schlechter sein.“

Baby ist unterwegs

In den kommenden Monaten wartet auf Jutta Angeler-Maca eine neue Aufgabe. Sie bekommt ein Baby. Seit Mitte Februar 2023 ist sie im Mutterschutz. Die Rückkehr nach der Elternkarenz und der Wiedereinstieg in ihren Job als Bereichsleiterin sind für 2024 geplant.