Jutta Rameder, Softwareentwicklerin in der AK Niederösterreich © Mario Scheichel, AK Niederösterreich






Die Erste und
die Einzige

Jutta Rameder ist die bislang erste und noch einzige Softwareentwicklerin in der AK Niederösterreich

Vorreiterin in der AK Niederösterreich

Jutta Rameder (47) ist die erste und bislang noch einzige Softwareentwicklerin in der IT-Abteilung der AK Niederösterreich. Wenn sich Mitglieder online Termine für Beratungen vereinbaren oder sich online für Veranstaltungen anmelden können oder bei einer persönlichen Beratung ein Akt im System angelegt werden kann, dann steckt in vielen  Fällen die Arbeit von Jutta dahinter. Die Mutter von zwei Töchtern sorgt dafür, dass viele Datenbanken in der AK Niederösterreich funktionieren und den AK-Mitgliedern und AK-Mitarbeiter*innen damit das Leben einfacher machen. 

In den Beruf hineingewachsen

Ursprünglich wollte sie Juristin werden, doch ein Ferialjob legte die Grundlage für ihre Karriere als Softwareentwicklerin. Nach der Matura begann sie ein Jusstudium, wechselte dann zur Studienrichtung Romanistik. Um ihr Leben und das Studium zu finanzieren, arbeitete sie in vielen Studentenjobs, bevor sie nach einem Ferialjob im Rechenzentrum einer großen Bank landete. Sie arbeitete dort anfangs im Assistenzbereich und führte Anwenderschulungen für die Software HCL NOTES durch. In der Bank absolvierte sie weitere Schulungen und Aus- und Fortbildungen für die Softwareentwicklung und testete bald Anwendungen im Rahmen der Qualitätssicherung. „Irgendwann wollte ich auch selber programmieren und machte die Fortbildungen für die zertifizierte HCL NOTES-Softwareentwicklerin. Rückblickend betrachtet, war es die richtige Entscheidung, denn in der IT-Branche macht mir der Job Spaß und ich verdiene gut.“ Ihre weitere Karriere führte sie über eine große österreichische Bankengruppe und das Bundesrechenzentrum zur AK Niederösterreich, wo sie seit 2018 arbeitet.

Immer Vollzeit gearbeitet

Seitdem sie in ihrem Beruf tätig ist, hat sie mit Ausnahme der zwei jeweils einjährigen Elternkarenzzeiten immer in Vollzeit gearbeitet. „Das war mir immer wichtig, damit ich nicht auf meine Ansprüche, wie zum Beispiel bei der Pension, verzichten muss.“ Auch ihr Mann ging jeweils im Anschluss für zwei Monate in Karenz. „Wir versuchen, die Kinderbetreuung so gut es geht zu gleichen Teilen zu erledigen und nutzen auch die Kinderbetreuungsangebote in St. Andrä/Wördern, wo wir zuhause sind.“ Jutta Rameder und ihrem Mann ist es wichtig, dass die Kinder gut betreut sind und zugleich wollten sie ihren Töchtern mit gutem Beispiel vorangehen und zeigen, dass beide Elternteile Familie und Job unter einen Hut bringen können. „Ich wünsche mir, dass ich mit meinem Mann zwei starke, unabhängige und glückliche Frauen in die Welt schicken kann, und möchte gemeinsam mit ihnen einen Beitrag zur Frauenbewegung und Gleichberechtigung leisten.“

Sinnvolles machen

Für Jutta Rameder ist ein gutes Einkommen wichtig, aber bei weitem nicht alles, was Arbeit ausmacht. „Meine Arbeit machte mir immer Spaß, da ich etwas aufbauen kann. Sie ist für mich auch, etwas Sinnvolles zu machen, weil ich damit Leuten die Arbeit erleichtern kann oder ich ihnen helfen kann, Dinge leichter zu erledigen.“

„Glaubt an euch!“

Auf ihrem Berufsweg hatte Jutta Rameder auch hin und wieder Stolpersteine zu bewältigen. Dazu gehörte auch, dass manchmal ihre Kompetenz als Software-Entwicklerin von Kolleginnen und Kollegen angezweifelt wurde – weil sie eine Frau war. „Manchmal hatte ich das Gefühl, ich muss mich jetzt mehr beweisen, weil mir aufgrund meines Geschlechts der Status einer Expertin aberkannt wurde.“ In der AK machte sie die Erfahrung, dass ihr Geschlecht keine Rolle spielt, denn so die Kollegen: „Wir wollen einfach jemand, der sich auskennt.“ Und das tut Jutta und rät: „Wir Frauen müssen an uns und unsere Fähigkeiten glauben. Und wir müssen selbstbewusst sein.“