Sandra Nowak, Referatsleiterin in der AK Konsumentenberatung © Mario Scheichel, AK Niederösterreich







Konsumentenschützerin
mit Leib und Seele. 

Sandra Nowak ist Juristin und Referatsleiterin in der Konsumentenberatung der AK Niederösterreich

Ein von drei Referatsleiterinnen der Konsumentenberatung

Sandra Nowak ist Leiterin des Referats Digitalisierungs- und Freizeitdienstleistungen und eine der drei Referatsleiterinnen in der Konsumentenberatung der AK Niederösterreich. Wenn es um Konsumentenrechte geht, kann man der Juristin kaum etwas vormachen. Mit ihrem 8-köpfigen Team hat sie im Vorjahr rund 5.300 AK-Mitglieder, alleine bei Problemen und Fragen rund um Urlaube und Reisen, private Bildungsanbieter, Fitnessstudios, Handyverträge oder Online-Einkäufen beraten, oder in Streitfällen bei Firmen für sie interveniert. Eines ist klar: Sie ist Konsumentenschützerin mit Leib und Seele. „Ich bin stolz darauf, dass ich in meinem Job anderen Menschen helfen kann und für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwas bewegen kann.“

Juristin statt Ärztin

Dass sie nach ihrer Matura nicht Medizin, sondern Rechtswissenschaften studiert hat, daran ist ihr Onkel schuld. „Eigentlich wollte ich in meiner Jugend Ärztin werden. Aber immer dann, wenn ich meinen Jus studierenden Onkel besuchte, habe ich die vielen Rechtsbücher und Texte gesehen und reingelesen. Das hat mir gefallen, und ich habe statt Medizin dann Jus studiert! Das war gar nicht so einfach, wie ich mir den Beginn des Studiums auf der Uni Wien vorgestellt hatte. Ich hatte sehr mit der Anonymität und meiner Motivation zu kämpfen und hätte das Studium fast abgebrochen!“

Erst ein Wechsel auf die Universität in Salzburg, den ihr die Eltern ermöglicht haben, brachte den Motivations-Umschwung und sie konnte das Studium erfolgreich abschließen. Nach dem Gerichtsjahr arbeitete sie zunächst bei einer Versicherung und dem Landesschulrat für Niederösterreich. 2004 schickte sie dann eine Blindbewerbung an die AK Niederösterreich und wurde als Beraterin im Konsumentenschutz aufgenommen.

„In meiner Familie war der Einsatz der AK für die Beschäftigten immer wieder ein Thema. Ich dachte mir, da tust du was für die Leute und kannst darauf stolz sein! Also habe ich mich einfach beworben und als Beraterin angefangen.“ 2017 wurde sie Mutter und war für 16 Monate in Karenz. Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie Teilzeit und bewarb sie sich erfolgreich für die Funktion als Referatsleiterin in der Konsumentenberatung der AK Niederösterreich. „Mein Sohn geht ganztags in den Kindergarten und meine Eltern unterstützen mich und meinen Lebensgefährten bei der Betreuung. Im Haushalt und bei der Kinderbetreuung versuchen wir, so gut es geht halbe-halbe zu machen und ich kann Vollzeit arbeiten!“

Man weiß nie was passiert - Auf eigenen Beinen stehen wichtig

Und so ist für Sandra ihre Arbeit bei der AK nicht einfach nur ein Job wie jeder andere. „Für mich ist wichtig, dass ich mich mit meiner Arbeit identifizieren kann. Genauso wichtig ist mir aber auch, dass ich durch meine Arbeit als Frau auf eigenen Beinen stehen und in einer Beziehung finanziell unabhängig sein kann.“

Wie wichtig das war, hat Sandra Nowak an einem persönlichen Schicksalsschlag selbst erlebt. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man nie weiß, was alles passieren kann, egal, ob Tod des Partners oder Scheidung. Das bringt immer finanzielle Auswirkungen mit sich, die sich bis zur Pension ziehen. Als mein Mann nach einer schweren Erkrankung starb, musste ich nicht nur die Trauer, sondern finanzielle Verpflichtungen, wie etwa einen Kredit für das Haus, bewältigen. Da war es Gold wert, dass ich einen Vollzeitjob hatte und auf eigenen Beinen stehen konnte.“